Europa und China - zwei entgegengesetzte Traumas
Otto Kolbl
Die traumatisierenden Ereignisse in der Geschichte eines Landes setzten sich im kollektiven Gedächtnis der Bevölkerung fest. Sie können einen grossen Einfluss haben darauf, wie die Leute sich selbst, ihr Land und ihre Beziehung zu anderen Kulturen sehen. Die Traumas, die Europa und China geprägt haben, sind ein vielen Aspekten genau entgegengesetzt. Dies kann zweifellos einige der gegenseitigen Verständnisprobleme erklären, mit denen diese beiden Kulturen heutzutage konfrontiert sind.
Das prägendste Ereignis der neueren Geschichte Europas ist sicher die Machtübernahme der faschistischen Regime in den 20er, 30er und 40er Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Während dieser Zeit zwangen verschiedene extrem autoritäre Regime der Bevölkerung ihre Ideologie auf, darunter das Nazi-Regime in Deutschland, das faschistische Regime in Italien und Franco in Spanien. Einige dieser Länder unter der Anführung Nazi-Deutschlands luden sich dann (meistens ungefragt) in zahlreiche weitere Länder ein.
China: ein Jahrhundert ohne Regierung, die diesen Namen verdient
Im Gegensatz dazu wurde China während mehr als einem Jahrhundert (1839-1949) von einer Reihe von Regimes traumatisiert, die einfach unfähig waren, das Land zu verwalten oder auch nur zu kontrollieren. Dies fing damit an, dass die zwei Opiumkriege zwischen 1839 und 1860 das Vertrauen der Bevölkerung in die Regierung erschütterte. Relativ kleine britische Expeditionskorps hielten dabei die riesigen kaiserlichen Armeen in Schach, wobei sie zahlreiche Küstenstätte bombardierten und plünderten.
Zwei Opiumraucher in Shanghai, ca. 1870. Foto: Virtual Shanghai. |
Grossbritannien und durch die Meistbegünstigtenklauseln auch die anderen Kolonialmächte erzwangen sich so das Recht, den chinesischen Markt mit Opium zu überschwemmen. Diese Droge wird aus Schlafmohn hergestellt und meistens geraucht. Sie hat eine ähnliche Wirkung wie Morphin und Heroin, die aus dem gleichen Rohstoff hergestellt werden.
Die Tausende Tonnen Opium, die von den britischen Händlern auf den chinesischen Markt geworfen wurden sowie die noch viel grösseren Mengen, die in China nach dieser aufgezwungenen Liberalisierung hergestellt wurden, richteten eine schreckliche Verwüstung in der Bevölkerung an. Man schätzt, dass in bestimmten Regionen ein Drittel oder manchmal sogar die Hälfte der erwachsenen männlichen Bevölkerung drogensüchtig war, mit einem noch höheren Anteil in den oberen Gesellschaftsschichten. Das Trauma, das bis zum heutigen Tag anhält, war also nicht nur eine Folge der empfundenen Demütigung. Die Tatsache, dass der Kaiserhof die Bevölkerung nicht vor den Konsequenzen der Niederlage schützen konnte, wog zweifellos noch viel schwerer.
Dieser Vertrauensverlust in die Regierung ermöglichte den Aufschwung der Taiping-Sekte, die indirekt vom Christentum inspiriert war. Mit Hilfe einer Armee, die von einer wahrhaft göttlichen Motivation getrieben war, übernahm die Bewegung in den 1850er und 1860er Jahren die Kontrolle über weite Teile Chinas. Der sich daraus ergebende Bürgerkrieg kostete schätzungsweise 20 Millionen Menschen das Leben.
Eine elegante "Opiumhöhle" in Shanghai, ca. 1890. In den gehobenen Klassen war Drogensucht noch weiter verbreitet als in der Bevölkerung allgemein. Foto: Shanghai Municipal Police. |
Der Boxeraufstand von 1900-1901 war ebenfalls religiös inspiriert, hielt sich jedoch an chinesische Quellen, vor allem an den Taoismus. Er richtete sich direkt gegen die in China anwesenden Kolonialmächte und konnte die Unterstützung des Kaiserhauses gewinnen. Schlussendlich erreichte er jedoch nichts als eine blutige westliche Repression gegen die Mitglieder der Sekte und alle tatsächlichen und vermeintlichen Sympathisanten in der Bevölkerung.
1911 fiel die Monarchie schliesslich in sich zusammen. Sie wurde von der "Republik China" unter dem Präsidenten Yuan Shikai abgelöst. Dieser ehemalige General der kaiserlichen Armee wurde 1916 gestürzt, als er sich selber zum Kaiser krönen lassen wollte, und das ganze Land glitt ins Chaos ab. Die Befehlshaber der kaiserlichen Armeen in den verschiedenen Provinzen erklärten einfach die Unabhängigkeit. Kurz darauf erschienen weitere selbsternannte Kriegsherren. Ein Grossteil Chinas kannte Zustände, wie wir sie vor Kurzem in Afghanistan und auch jetzt noch in Somalien sehen können: Kriegsherren terrorisieren die Bevölkerung und bekämpfen sich untereinander, wobei sie sich durch Drogenhandel und Plünderungen bereichern.
In einigen Regionen konnte das nationalistische Regime von Chiang Kaishek seit 1928 wieder so etwas wie eine Verwaltung aufbauen, aber der japanische Einmarsch (1931 in der Mandschurei, seit 1937 im Rest von China) machte seine Aufgabe nicht leichter. Ausserdem schloss sein Konzept der Aufgaben einer Regierung viele Bereiche aus, die Sun Yatsen, der Gründer der Partei, der Bevölkerung versprochen hatte: Landreform, Bildung und Zugang zur Gesundheitsversorgung für alle. In vielen Regionen blieben die Kriegsherren an der Macht, indem sie Chiang Kaishek einfach als Oberbefehlshaber anerkannten. Es versteht sich von selbst, dass die Kolonialmächte völlig ungestraft taten, was sie wollten. Vor allem Japan überschwemmte China nicht nur mit Opium, sondern auch mit in Europa hergestelltem Morphin und Heroin. Die lokale Opiumproduktion florierte wieder uneingeschränkt.
Das kommunistische Regime unter Mao Zedong schaffte es 1949 erstmals nach einen Jahrhundert des Chaos, die Ordnung wiederherzustellen und eine einheitliche Verwaltung aufzubauen, mit nur einer Ausnahme: Während der drei ersten Jahre der Kulturrevolution (1966-1969) versuchten die von Mao motivierten Roten Garden, eine extremistische Version des Kommunismus durchzusetzen und stürzten das Land vorübergehend wieder ins Chaos.
Europa: Die Ära der Regierungen im Machtrausch
In Europa hat der Zweite Weltkrieg ebenfalls eine schreckliche Verwüstung angerichtet. Diese wurde jedoch nicht durch Chaos verursacht, d.h. durch die Abwesenheit des Staates, sondern durch die Allgegenwart von totalitären Regimes. Sobald die Armee einer Regierung die Kontrolle über ein Territorium übernahm, folgte die Verwaltung nach.
Der Krieg verhinderte natürlich die Befriedigung von bestimmten Grundbedürfnissen, auch die Produktion und Verteilung von Nahrungsmitteln wurde beeinträchtigt. Trotzdem gab es keine Hungersnot: Sobald etwas fehlte, wurde es rationiert, so dass alle das notwendige Minimum zum Überleben hatten.
Die einzige Hungersnot in dieser Zeit brach in der Sowjetunion in den 1930er Jahren aus. Sie wurde jedoch ebenfalls nicht durch "zuwenig Staat", sondern durch "zuviel Staat" verursacht: Stalin blutete die Bauern aus, um das Kapital für eine forcierte Industrialisierung zusammenzukratzen. Die Kollektivierung, die zu diesem Zweck implementiert wurde, löste eine Hungersnot aus, der Duzende Millionen zum Opfer fielen.
Die Allmacht des Staates trat auch in der Kontrolle der Medien und des Informationsaustausches in Erscheinung. In Nazi-Deutschland waren viele Personen über den Holocaust auf dem Laufenden und noch mehr wussten, dass der Krieg nicht ganz nach Wunsch lief. Wenn diese Informationen sich hätten verbreiten können, hätten sie die Bevölkerung vielleicht zum Nachdenken bewegt. Da die Medien aber geknebelt und durch Propaganda und Zensur gleichgeschaltet waren, konnte Hitler seine Wahnsinnsprojekte bis zur totalen militärischen Niederlage weitertreiben.
Chaos und Totalitarismus unter dem Gesichtspunkt der Menschenrechte
Wenn wir die Lage im faschistischen Europa vom Gesichtspunkt der Menschenrechte aus betrachten, entstehen die grössten Probleme durch massive Verletzungen der zivilen und politischen Rechte, wie z.B. der Meinungsfreiheit, des Rechts auf ein faires Gerichtsverfahren, des Verbots der Folter usw.
Dies steht im Gegensatz zur Lage in China, wo Verletzungen der zivilen und politischen Rechte durch die Regierung (oder die Kriegsherren) natürlich weit verbreitet waren. Viel mehr Menschen starben aber, weil ihnen niemand ein Minimum an Sicherheit und Stabilität gewährleisten konnte. Unter diesen Bedingungen konnten die Behörden nicht einmal daran denken, die zum Überleben nötigen Infrastrukturen oder einen Zugang zu Nahrung, Gesundheitsversorgung und Bildung bereitzustellen. Ganz im Gegenteil: Da sowohl die lokale als auch nationale Verwaltung oft zu einem grossen Teil vom Drogenhandel finanziert wurde, war es in ihrem Interesse, dass so viele Personen wie möglich mit Drogen versorgt wurden.
Ein Artikel der Allgemeinen Menschenrechtserklärung insbesondere wird nie von den westlichen Medien zitiert; nur die chinesische Regierung versucht erfolglos, die Aufmerksamkeit auf diese Textpassage zu lenken:
Artikel 28
Jeder hat Anspruch auf eine soziale und internationale Ordnung, in der die in dieser Erklärung verkündeten Rechte und Freiheiten voll verwirklicht werden können.
Diesen Artikel gibt es nur in der Erklärung, er wird nicht in einem der internationalen Pakte weiter ausgebaut, um ihn konkret anwendbar zu machen. Es ist also schwierig, eine Regierung der "Verletzung" dieses Artikels zu beschuldigen. Es kann jedoch kein Zweifel daran bestehen, dass die internationale Gemeinschaft 1948 davon ausging, dass Sicherheit und Ordnung zu den fundamentalen Bedürfnissen der Menschen gehören. Die "internationale Ordnung" wurde auf der ganzen Welt von einer Reihe von faschistischen Regimes zerstört. Die "soziale Ordnung" hingegen war in den vergangenen Jahrhunderten kaum ein Problem in Europa, während sich das jahrhundertlange Chaos tief ins chinesische kollektive Gedächtnis eingeprägt hat.
So versteht man leicht, warum der Begriff "Polizeistaat" in den beiden Kulturen eine ganz andere Bedeutung hat. In Europa erinnert er uns an die totalitären Regimes, die den ganzen Kontinent in den Krieg und in den Horror der rassistischen Verfolgung gestürzt haben. In China wird ein starker Staat als Notwendigkeit betrachtet, denn ohne ihn kann das Land leicht wieder ins Chaos zurück gleiten.
Andererseits werden dort die Menschenrechte stärker gewichtet, die den Staat nicht einschränken, sondern ihm eine positive Verantwortung zuweisen. Es handelt sich dabei hauptsächlich um die wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Rechte wie der Zugang zu Nahrung, Gesundheitsversorgung und Bildung sowie ein Recht auf eine bestimmte soziale Sicherheit.
Die Machtergreifung der kommunistischen Partei und die Entwicklung, die China seither durchlaufen hat, haben die zivilen und politischen Rechte in den Augen eines Grossteils der Bevölkerung relativiert. Mao Zedong hatte zum Beispiel kein Mittel, gewaltfrei überhaupt an die Macht zu gelangen: Chinag Kaishek wurde von den USA massiv unterstützt, und nach den ersten Jahren der Republik gab es überhaupt keine Wahlen mehr. Auch nachdem die nationalistische Armee geschlagen war, musste Mao Zedong noch mit Waffengewalt die Gebiete der Kriegsherren erobern. Letztere hatten die Oberherrschaft der Nationalisten nur unter der Bedingung anerkannt, dass sie weiter praktisch uneingeschränkt über ihr Gebiet herrschen können.
Als Mao dann begann, ein politisches Regime aufzubauen, das den Bedürfnissen der Armen doch eine recht hohe Priorität einräumte, musste er mit hartem Widerstand der traditionellen Elite rechnen. Das erste Grossprojekt nach der Machtergreifung 1949 war die Landreform, bei der das gesamte Ackerland gleichmässig auf die Bauernfamilien verteilt wurde. Dieser Prozess konnte aber auf keinen Fall im Rahmen des Rechtsstaates durchgeführt werden: Es gab einfach nicht genug funktionierende Gerichte, die sich um diese ungeheure Aufgabe kümmern konnten. Ausserdem waren die Staatskassen sowieso leer und erlaubten keinesfalls eine angemessene Entschädigung der Eigentümer, wie dies vom Recht auf Eigentum verlangt wird. Solch eine Landreform war jedoch unbedingt notwendig, um einen Grossteil der Bevölkerung von der Armut zu befreien.
Im weiteren Verlauf tendierte die Partei dazu, sich als neue Elite zu etablieren, die mehr an ihre eigenen Privilegien dachte als an das Gemeinwohl der Bevölkerung. Ein Grossteil der oft ausserhalb des Rechtsstaates liegenden kommunistischen Repression richtet sich dementsprechend gegen Parteimitglieder, die ihre Macht missbrauchten. Das krasseste Beispiel für diese interne Repression ist die Kulturrevolution mit ihren Roten Garden, von Mao fanatisierten jungen Idealisten. Sie terrorisierten nicht nur die alte kultivierte Elite, sondern auch Beamten der Partie, deren revolutionäre Motivation nachgelassen hatte. Noch heute werden korrupte hohe Beamte regelmässig hingerichtet und viel mehr von ihnen landen im Gefängnis.
Die galoppierende wirtschaftliche Entwicklung der letzten Jahrzehnte ist ein anderes Beispiel. Sie fusst auf einer Industrialisierung und einem Bauboom, wie die Welt ihn noch nicht gekannt hat. Fast alle Häuser sowohl in den Städten als auch in den Dörfern wurden in den letzten dreissig Jahren abgerissen und neu gebaut. In den Städten mussten dafür Wohnblocks anstelle der kleinen ein- bis zweistöckigen traditionellen Häuser errichtet werden. Nur so konnte der Bevölkerung eine angemessene Behausung angeboten werden. Auf dem Land in der Nähe der Städte musste Land für die fast unvorstellbare Anzahl Fabriken gefunden werden, um ein Land von 1.3 Milliarden zu industrialisieren. Überall im Land brauchte es Platz für Strassen, Autobahnen, Bahngeleise, Stauseen, Bewässerungs- und Transportkanäle und andere Infrastrukturen. Wenn all die notwendigen Enteignungen rechtsstaatgemäss durchgeführt worden wären, mit unabhängiger Schätzung des Wertes der Entschädigung und Berufungsmöglichkeit an eine höhere Instanz, hätte die Entwicklung aufgehört, bevor sie begonnen hätte.
Die Menschenrechte im Konflikt untereinander?
Dabei handelt es sich wohlgemerkt nicht um eine Relativierung der Menschenrechte an sich; sie bleiben der eigentliche Kern der Anstrengungen, das Land zu entwickeln. Die Erfahrung der letzten Jahrzehnte und die erlittenen Traumas haben jedoch Spuren hinterlassen: Ein Grossteil der chinesischen Bevölkerung ist zum Schluss gekommen, dass die verschiedenen Menschenrechte oft im Konflikt miteinander stehen.
Die Anwendung des Rechts auf ein faires Gerichtsverfahren in einem Land, das (noch) kein leistungsfähiges Justizsystem besitzt, kann zu einem unannehmbar hohen Kriminalitätsniveau führen oder sogar das ganze System destabilisieren. Die Anwendung des Rechts auf Eigentum kann eine Landreform verhindern, die zum sozialen Fortschritt und zur wirtschaftlichen Entwicklung notwendig ist.
Sogar die Meinungsfreiheit und die Demokratie können im Konflikt mit anderen Rechten stehen, wie ein anderes nicht allzu weit zurückliegendes Ereignis zeigt. Die Liberalisierung und Demokratisierung der Ex-UdSSR, gefolgt vom Auseinanderbrechen des Landes, führte zu einem Zusammenbruch der Wirtschaft und des Wohlfahrtsstaates, zu einer Explosion der organisierten Kriminalität sowie zu einem totalen Verlust des internationalen Prestiges. Diese Verkettung hat nicht nur viele Russen traumatisiert, sondern auch viele Chinesen, die ein Wiederholen dieser Entwicklung bei ihnen befürchten.
Traumas: eine Dimension, die man auf beiden Seiten beachten sollte
Angesichts der oben erwähnten Elemente ist es nicht schwierig zu verstehen, in welchem Masse traumatisierende Ereignisse in der chinesischen Geschichte auch heute noch die Art und Weise prägen, wie Chinesen ihre Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft wahrnehmen. Das gleiche gilt für den Diskurs der westlichen Medien: Der Faschismus hat sich in unserem Gedächtnis festgesetzt und unsere Medien frischen unser Gedächtnis auch immer wieder auf, damit so etwas nie wieder passiert.
China hat natürlich ebenfalls schwer unter dem japanischen Regime gelitten, das wir mit dem expansionistischen Wahnsinn des Hitler-Regimes assoziieren. Wenn man diese Ereignisse jedoch mit chinesischen Augen betrachtet, ist plötzlich nicht mehr so klar, ob die Verwüstung vom japanischen Expansionismus oder von der westlichen Kolonisierung verursacht wurde. Schliesslich hat Japan nicht ein unabhängiges und souveränes China angegriffen, sondern eher die Vormachtstellung des Westens in China und anderen asiatischen Ländern in Frage gestellt.
Dies kann erklären, warum unsere Medien solche Mühe haben, die chinesischen Traumas zu verstehen: Diese gehen nur teilweise auf gemeinsame "Feinde" zurück. Zu einem grossen Teil beruhen sie auf der europäischen Kolonisierung, einem Thema unserer Geschichte, mit dem wir noch Mühe haben.
Die Einsicht, dass unsere Weltanschauung nicht auf "objektiven" Kriterien beruht, sondern auf Traumas, die für unsere Kultur und unsere Geschichte spezifisch sind, ist natürlich nicht einfach. Von den Auslandskorrespondenten unserer Medien in China sollte man schon erwarten können, dass sie genügend Abstand und Abstraktionsvermögen besitzen, um uns die tieferen Gründe für bestimmte kulturelle Unterschiede zu erklären. Leider muss man immer wieder feststellen, dass sie stattdessen einfach unsere Werte, die von unseren eigenen Traumas beeinflusst wurden, auf China anwenden, ohne diese Vorgehensweise auch nur zu hinterfragen (siehe unseren Artikel Europa und die Menschenrechte: Die Geschichte einer stillen Amputation).